Ein verletzter Canyonaut in der Grünseeschlucht! Mitten eines ungefähr 20 Meter hohen Wasserfalls. Die verletzte Person ist bewegungsunfähig und befindet sich nach dem Unfall zudem im nur circa 11 Grad kalten, fließenden Wasser und droht rasch auszukühlen.
Gott sei Dank handelt es sich dabei nicht um einen unserer Einsätze, sondern um ein mögliches Szenario für die diesjährige Sommereinsatzübung. Die Übung ist komplex und deckt ein großes Repertoire verschiedenster Rettungstechniken ab. Weiters ist der Materialeinsatz enorm.
Nach Eintreffen unserer Ortsstelle am Einsatzort seilen sich einige Bergretter direkt in die Grünseeschlucht ab. In dieser angekommen, werden Abseilstände gebohrt und vorbereitet, um zum Verletzten zu gelangen. Ein Bergretter seilt sich in den Wasserfall ab, während einige Kollegen am Fuße dessen eine Seilbahn aufbauen, um den Verletzten und den Retter aus dem kalten Wasser zu bekommen.
Parallel dazu rückt ein Teil unserer Mannschaft von der anderen Seite an und erreicht die Staumauer des Hydrosolar-Stausees. Sofort wird mit dem Aufbau einer weiteren, noch aufwändigeren, Seilbahn begonnen, um den Verletzten schlussendlich aus der Schlucht zu transportieren und den Abtransport per Rettung zu bewerkstelligen.
Wiederum gleichzeitig bereiten einige Kollegen die Universaltrage vor, welche nach der Bergung aus dem Wasserfall zum Abtransport des Verletzten dient. Schwimmkörper werden auch angebracht, damit der Canyonaut schonend über den Stausee gebracht werden kann.
Im Laufe des gesamten „Einsatzes“ achten wir darauf, dass die verletzte Person nicht noch weiter auskühlt und so schonend wie möglich geborgen wird.
Die herausfordernde Aufgabe wurde von 15 Mann unserer Ortsstelle mit Bravour gelöst. Die Aufgabenverteilung innerhalb der Mannschaft funktionierte perfekt.
Vielen Dank allen Bergrettern für die sehr gut gelöste Sommereinsatzübung und Euren Einsatz!