Nach längerer Suche nach einem geeigneten Lawinenkegel für eine klassische Einsatzübung konnte nur pickelharter Altschnee mit einer schwachen Neuschneeauflage entdeckt werden. Diese Umstände hätten eine realistische Lawinensuchübung nicht zugelassen und so entschied Einsatzleiter Leo Jost in Absprache mit anderen Mitgliedern, einmal eine etwas andere Übung durchzuführen.
Am Sonntag um 08.00 Uhr traf sich die Mannschaft bei der Bergrettungszentrale beim Rathaus und rückte gemeinsam zum Steinbruch oberhalb von Timau aus, um sich von dort aus in Richtung Kellerwarte zu bewegen. Geschlossen stiegen wir über die Collinaalm bis auf Höhe Kellerloch auf, querten dort über Böden und Hänge bis unter die Marinellihütte und von dort aus weiter dem geplanten Ziel entgegen.
Unterwegs wurde von der Mannschaft ständig die Windsituation und die daraus resultierenden Zeichen im Schnee beobachtet. Weiters wurden Schneeprofile und Rutschblocks gemacht, welche dann genauen Aufschluss über die Situation gaben. An diesem Tag war vom Lawinenwarndienst die Warnstufe 3 – erheblich oberhalb von 1800 HM für den karnischen Hauptkamm ausgegeben.
Die Untersuchung der Schneedecke war für alle Teilnehmer sehr lehrreich und bestätigte letztendlich auch die Warnung vom Lawinenwarndienst. Der eher schwache Harschdeckel unterhalb der wenigen Zentimeter Neuschnee, die bereichsweise stark verweht waren, war auf einer Schwimmschicht gelagert, was bei geringer Belastung in steilerem Gelände eine große Gefahr bedeutet hätte. Aus diesen Erkenntnissen konnte die Entscheidung nur lauten: Verzichten und Abfahren!
Die eng zusammenhängenden Faktoren Wind und Schneedeckenaufbau wurden von der Mannschaft bei der Nachbesprechung nochmals analysiert und die daraus folgenden Erkenntnisse für Tourenplanungen wie auch Entscheidungsfindung in Einsatzfällen mitgenommen.
[Alexander Gressel]
28.12.2010
Bravo Burschen !
Ihr dreht auch um wenn ich nicht dabei bin!!!
Das macht einen Ausbildungsleiter glücklich.
LG